ggmüller: ein lebenslauf

ggm

Günter G. Müller, Köln 1951, spätes Abitur und schnelle Studienabschlüsse in Theologie, Kunst und Geschichte und ganz spät dann noch in Germanistik. Lebt heute an der belgischen Nordseeküste, versucht, alles akademisch Erworbene zu vergessen und meint, das seien alles Daten, die nicht aussagekräftig seien.

Wichtiger erscheine ihm u.a., dass:

  • das "Weltende" von van Hoddis eines der wichtigsten Gedichte sei, aber das gleichnamige von Else Lasker-Schüler das Schönbessere;
  • Alfred Adler der bessere Freud sei;
  • Beuys ein Kind seiner Zeit gewesen sei;
    aber seine Idee von der Erweiterung des Kunstbegriffs richtig sei;
    und er mehr als Recht gehabt hätte mit der Forderung nach Wärme;
    dass aber seine Auftritte überschätzt würden;
  • Camille Claudel mutiger gewesen sei als Rodin;
  • Auslandserfahrungen grenzenlos seien;
  • zum "Reisen" nicht nur Zürich z.B. oder Habana gehörten, sondern dass das Sichumgrenzendeich mitgenommen werden müsse;
  • Churchill die wunderbaren Sätze sagte: "Diesen Typen mag ich nicht. Den muss ich kennenlernen."

ggmüller bezeichnet seine Arbeiten als Machwerke, nicht nur weil sie nicht in übliche Kategorien wie Malen oder Bildhauern passen, sondern weil "machen" ursprünglich "herstellen, bauen, kneten, formen" bedeutete, in seiner griechischen Abkunft sogar auf maza zurückführt, was auch "Metallklumpen" bedeutete. Und für jemanden, dem der Umgang mit Sprache gleichermaßen wichtig ist wie der mit Kunst konnte es nur eine Frage der Zeit sein, wann eine eigenständige Bezeichnung eingefordert und auch gefunden wurde. Und dieses "machen" mit seiner inhaltlichen Tendenz zum Konstruktiven bezeichnet sehr präzise seine Auseinandersetzung mit Idee, Material, Produkt.

Was diese Produkte im Laufe der Zeiten waren, wurde bisweilen in Ausstellungen gezeigt.

Begonnen hatte es mit Collagen in der Buchhandlung Kösel, Köln 1974; es folgten Einladungen zu Unicef Aktionen in das Forum Bergisch-Gladbach, 1975 und 1976, und zu einer Gruppenausstellung in der Galerie der Stadt Siegen, 1977.

Die erste "richtige" Einzelausstellung kam im Theater Kefka, Köln 1980; mit "eigenem" Plakat. Der folgten weitere.